erschienen bei Flight 13 Records, 2019, Spielzeit LP ca. 39 Min., Spielzeit CD ca. 43 Min.
Schon klar: Sie hätten hinter einem Albumtitel wie „So geht Musik“ sicher einen Big Player erwartet, wenigstens jedoch eine glamourösere Nummer! Und nicht eine Band mit einem so
gewöhnungsbedürftigen Namen, dass dieser bereits jegliche Illusionen vom nächsten großen Ding zerstört.
Ja, die meisten sind fasziniert von Größe und hegen eine Geringschätzung gegenüber der Kleinheit. Doch bei den Kings of Black Forest Surf gilt gerade nicht „Too big to fail!“, sondern eher: „Zu
klein, um zu scheitern.“ Berlin, Turin, Paris und Wien kann jeder, aber wer kann schon dazu auch Titisee, Oslip, Frick und Lütschenbach?
Es besteht kein Zweifel: bei diesem knuffigen und auf dem Teppich gebliebenen Quartett aus dem Schwarzwald handelt es sich unter Garantie nicht um geldgeile, dressierte und hochge“like“kte
Showbiz-Scheinriesen.
Nicht unambitioniert, ungeniert und beinahe immer geschmackvoll spielt die Kapelle nun schon seit zwei Jahrzehnten. Auf hunderten Bühnen in und abseits der Metropolen feiern die Musiker ihre
gänzlich eigene Version der Teenager- , Halbstarken- und sonstiger Außenseiter-Musik des letzten Jahrhunderts. Hier wird auch nur mit dem Seepferdchen in den schwierigen Gewässern von 60s
Rock‘n‘Roll, Surf und Beat recht weit rausgeschwommen. Ein Hidden Champion, der wohl auch die nächsten zwei Jahrzehnte unbedingt lebensbejahend und reichlich unoptimiert gegen den Aufstieg
spielt.
Das geht doch gar nicht, sagen Sie? … gibt‘s aber trotzdem.
Herzlich Willkommen beim dritten Longplayer der Leopold Kraus Wellenkapelle: So geht Musik!